Dienstag, 7. Februar 2012

Be-Trachtung zum Wort Tracht



BeTrachtung zan Wort Tracht

Abschluss des Trachtennähkurses der Simbacher Landfrauen
Februar bis April 1988


Mia hamma gnaht a scheene Tracht,
und ham uns heifti Arbeit gmacht,
vui mit der Händ gnaht, des braucht Zeit,
doh’s ferti Gwand, des is a Freid.

Lang han i gstichelt an mein Gwand,
da is ma eigfoin oiahand,
i han a wengerl nachstudiert,
wo’s Wörterl TRACHT hergnumma wird.
Wann oana moant, en miaßat schier
vor lauter Liab voschmachtn,
dann sagt er zu sein Schatzerl:
„Du bist mei Sinnen und TRACHTEN.“

Wann friaher d’Kinder bockt ham,
dann war des koa Problem,
für die hats stattn Essn
oft a TRACHT Prügel gebn.

Vui Leit kenn i, die TRACHTN
grad nach Besitz und Gejd
oder nach Ehr und Titel,
weil des am mehran zejht.

Und nuh ebbs is ma eigfoin,
des ghert da a dazua:
A Kuah, de boid a Kaiberl kriagt,
ia a hochTRÄCHTIGE Kuah.

A Tarn-TRACHT schützt so manches Vieh,
a Balz-TRACHT lockts zur Paarung hi,
a Warn-TRACHT sagt: „Des is mei Gei!
Mechtst ebba was? I friß dih glei!“


BeTRACHT i des vo jeder Seit,
so guit des irwend a für d’Leit.
TRACHT kimmt vo „Tragen“, des is gwieß,
dass des a Wort-Vowandtschaft is.

An MEINER TRACHT han i a Freid,
und hoff, se passt ma lange Zeit,
wui’s tragn in Ehrn, mein TRACHTNgwand,
es zoagt mei Liab zan Hoamatland.


Anna Six

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